Die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ayse Asar, besuchte am 25. August die Goethe-Universität, um sich über das Projekt „Future Learning Spaces“ (fuels) zu informieren und den Förderbescheid persönlich zu übergeben. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Verbundprojekt der Goethe-Universität Frankfurt, der Technischen Universität Darmstadt und der Hochschule Darmstadt im laufenden Jahr mit 603.000 Euro im Rahmen des Programms „Hohe Qualität in Studium und Lehre, gute Rahmenbedingungen des Studiums“, kurz QuiS.
Die Distanzlehre habe deutlich gemacht, wie notwendig die Erforschung und Weiterentwicklung digitaler Lehr- und Lernszenarien sei, betonte Staatssekretärin Ayse Asar in ihrem Grußwort. „fuels knüpft an diese Erfahrungen an und erforscht, wie das Lehren und Lernen in hybriden oder digitalen Räumen produktiv funktionieren kann. Wir brauchen diese Kenntnisse, denn unsere Hochschulen sind vielfältiger geworden und sprechen zunehmend Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen an“, so die Staatssekretärin. „Hybride oder digitale Räume reagieren darauf: Sie sind vielfältig einsetzbar, ermöglichen einen zeit- und ortsunabhängigen Zugriff zum Beispiel für Studierende, die Kinder zu betreuen haben oder während des Studiums arbeiten. Sie fördern gemeinschaftliches Arbeiten, können von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden und können Barrieren abbauen. Alle sollen die Chance haben, ihr Studium gut zu bewältigen und erfolgreich abzuschließen“, unterstrich Staatssekretärin Asar.
Ebendies sind die erklärten Ziele von fuels. Das Projekt will durch die Konzeption und Entwicklung innovativer Lehr- und Lernszenarien in Virtual Reality, Augmented und Assisted Reality sowie in 360°-Umgebungen neue und ergänzende Zugänge für Studierende mit zunehmend heterogenen Voraussetzungen und Bedarfen schaffen. Dazu werden „Future Learning Spaces“ entwickelt, um in hybriden Räumen verteilt, zeitgleich und zeitversetzt, individuell und gemeinsam zu studieren und zu lehren. Dabei profitieren die drei Verbundhochschulen vom gegenseitigen Austausch und Wissenstransfer ebenso wie von der engen Vernetzung von Technik und Didaktik innerhalb des Projekts.
Der Sprecher des Verbundprojekts, Professor Alexander Tillmann von der Goethe-Universität, stellte die ersten erfolgreichen Umsetzungen solcher „Future Learning Spaces“ vor. So entstand an der TU Darmstadt ein 360°EscapeGame für Schüler*innen, das der Vorbereitung eines Biologie-Labortages in Präsenz dient. Studiumdigitale, die zentrale eLearning-Einrichtung der Goethe-Universität, entwickelte für die Geowissenschaften die Anwendung GeoVR, die einen ortsunabhängigen Zugang durch VR zur Vorbereitung bzw. einen ergänzenden Zugang während einer Exkursion an den Edersee bietet. An der Hochschule Darmstadt wurde das VR PhotoStudio umgesetzt, das mittels VR-Technologie neue Lernmöglichkeiten in der Fotografieausbildung eröffnet und vor Kurzem von der Gesellschaft für Informatik mit einem Preis für gelungene Lernszenarien ausgezeichnet wurde. Zum Abschluss ihres Besuchs an der Goethe-Universität nutzte die Staatssekretärin die Möglichkeit, die fuels-Anwendungen auf den VR-Brillen selbst auszuprobieren und zeigte sich beeindruckt.
Ulrike Mascher