Arbeiten für den virtuellen Raum: An der Schnittstelle zwischen Hochschuldidaktik und Technologie

Bild: Alexander Ast

Am 1. Februar 2023 trafen sich die Expert*innen aus Hochschuldidaktik und technischer Entwicklung der „Special interest group“ (kurz: sig) für (Virtuelle) Räume des fuels-Verbundes an der TU Darmstadt, um gemeinsam das Potenzial didaktischer Methoden und ihrer technischen Umsetzung für den virtuellen Raum auszuloten.

So waren Ziele des Workshops, klassische und häufig genutzte Methoden aus der Hochschuldidaktik zum Ausgangspunkt zu nehmen, um Anforderungen und Funktionalitäten für die technische Perspektive abzuleiten, die für eine Übertragung der Methoden in virtuelle Lernräume erforderlich sind. Diese VR-Lernräume sollten dabei möglichst generalisierbar sein, um fächerübergreifend eingesetzt werden zu können. Dabei standen eine sowohl technische als auch didaktische Einschätzung der Relevanz und des Realisierungsaufwands im Fokus. 

Am Vormittag wurden zunächst pro Hochschule je zwei bis drei ausgewählte Methoden vorgestellt und systematisch für die Teilnehmenden erläutert, wie diese klassisch in Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden. Darunter waren so vielfältige Methoden wie Think-Pair-Share, Simulation/Planspiel, Brainstorming, die Walt-Disney-Methode oder das Barometer/Vier-Ecken-Spiel. Nach einer gemeinsamen Auswahl erfolgte im Anschluss in einer Gruppenarbeitsphase die systematische Erarbeitung, wie sich die Methoden Planspiel, Impulsplakate, Formative Assessment mit Escape Room und die Walt-Disney-Methode digitalisieren und darüber hinaus in VR erweitern ließen, um Mehrwerte zu schaffen. Diskutiert wurden darüber hinaus Anforderungen an die Lehrpersonen, die eine solche Übertragung in den virtuellen Raum mit sich bringen.

Bild: Alexander Ast

In der letzten Phase am Nachmittag gelang es schließlich, aus den fokussierten Methoden „Planspiel“ und „Barometer“ Funktionalitäten für den virtuellen Projektraum „fuels-ME“ abzuleiten, die dann in einem nächsten Schritt technisch realisiert und getestet werden.

Die Teilnehmenden der drei Verbundhochschulen waren sich einig darin, dass der intensive fachliche Austausch zwischen den Expert*innen der Hochschuldidaktik und Softwarenentwicklung mehr als wertvoll ist: Er befördert nicht nur den Entwicklungsprozess der geplanten VR-Anwendungen, sondern bildet sehr effizient die Mehrwerte und Herausforderungen des digitalen Transfers einer klassischen Methode der Hochschuldidaktik in VR ab. Das dafür notwendige gemeinsame Verständnis bezüglich Methodenkenntnis, Durchführung und möglicher Einsatzszenarien waren dabei der Schlüssel zur Ableitung von zukünftigen Funktionalitäten und Ideen. Die nun anstehende technische Realisierung in „fuels-ME“ wird zeigen, ob die erwarteten Mehrwerte tatsächlich entstehen, welche Herausforderungen sie mit sich bringen und inwieweit die Methode als solche den Lernzielanforderungen gerecht wird.

Marcella Haller

Bild: Alexander Ast